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Geschichte der Passionszeit

Allgemeines zur Passionszeit, der Abfolge und den Namen der Passionssonntage, und zu Kalenderfragen.

"Passionszeit":
Protestantischer Begriff für die gesamte "Fastenzeit", die sich von zwei Fasttagen (Karfreitag und Karsamstag) über vierzig (abzüglich der Sonntage) bis zum "Sexagesimal-Fasten" (aus der orthodoxen Kirche: vierzig Tage, unterbrochen durch die fastenfreien Samstage und Sonntage, also 60 Tage vor Ostern beginnend) bzw. "Quadragesimalfasten" (40. Tag vor Ostern) ausdehnte - und später noch die drei Wochen der "Vorfastenzeit" einbezog ("Septua-, Sexa-, Quinquagesimae", letzterer protestantisch "Estomihi", nach dem Eingangspsalm 31, 3b+4b: "Sei mir ein starker Fels und eine Burg, dass du mir helfest! Um deines Namens willen wollest du mich leiten und führen.." ).

Seit dem 7. Jhd. im Westen beginnt die Fastenzeit also mit "Aschermittwoch" (Mittwoch vor Invokavit = 6.Sonntag vor Ostern; Ostern = 1. Sonntag nach dem "Frühlings"-Vollmond, der nach der Tag/Nachtgleiche am 21.3. eintritt, z.B. 2006 am 13.4. - spätestmöglich! - Ostern ist demnach am 16.4.).

Neuerdings kommt statt "Passionszeit" auch im protestantischen Sprachgebrauch wieder der Begriff "Fastenzeit" in Mode.
Fastenzeit, protestantisch


Motive der Passionszeit:
Vorbereitung auf Ostern, Taufvorbereitung (Alte Kirche: Taufe in der Osternacht),

Busszeit (Kirchenzucht=Kirchenstrafen in der Fastenzeit),

Gedächtnis des Leidens Jesu (ab Judika = der "Passions-Sonntag" im engeren Sinn, eine Woche vor Palmsonntag; historisierend-psychologisierendes Nacherleben der Passionsgeschichte; besonders in der Karwoche ab Palmsonntag; Kreuzweg-Prozessionen; Passionsspiele; musikalische "Passionen").

"Passionssonntage":
Die sechs Sonntage vor Ostern haben ihre Namen nach den lateinischen Anfängen der entsprechenden Eingangs(Introitus)psalmen, die damit das Thema des Sonntags angeben ( - Schreckgespenst aller Konfirmanden des letzten Jhd. (bis ca. 1960), sie auswendig können zu sollen, wobei der Merkvers der Anfangsbuchstaben helfen sollte: "In Rechter Ordnung Lerne Jesu Passion"!):

(Die Namen werden deutsch-phonetisch geschrieben!).

Invokavit: Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören, ich bin bei ihm in der Not; ich will ihn herausreissen und zu Ehren bringen. (Ps 91, 15)

Reminiszere: Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind. (Ps 25, 6)

Okuli: Meine Augen sehen stets auf den Herrn, denn der Herr wird meine Füsse aus dem Netz ziehen. (Ps 25, 15)

Lätare: Freuet euch mit Jerusalem und seid fröhlich über sie alle, die ihr sie liebhabt! Siehe, ich breite aus bei ihr den Frieden wie einen Strom. (Jes 66, 10.12)

Judika: Gott, schaffe mir Recht und führe meine Sache wider das unheilige Volk und errette mich von den falschen und bösen Leuten! (Ps 43, 1)

Palmarum: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe! . (Ps 69, 34);

- übrigens folgt dann die gleiche Evangeliums-Lesung wie am 1. Advent: Jesu Einzug in Jerusalem (Mt 21, 1 ff u. Par.)!

Höhepunkte der Passionszeit:
"Triduum Sacrum" (Heilige drei Tage):
"Hoher Mittwoch", "Hoher Donnerstag" ("Grün~"=Grein~, wegen der Klage der in Kirchenstrafen Büssenden), Karfreitag;

"Biduum" (Heilige zwei Tage):
Karfreitag und Karsamstag (der sonst teilw. schon zur Osterliturgie gehörte); im 2. Jhd. strenges Fasten.


Äusseres: s. bei "Brauchtum"

(Spätere Entwicklung s. bei "Konfessionen")




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