Maur ZH

Gesamtansicht der Schnitzfriese Richtung Chor.

Sie wurden 1511 von Hans Iniger geschaffen und bieten ein Programm von Fabelwesen, Tieren und Jägern in Rankenwerk, das durch die Schriftbänder erläutert wird.

Die Decke wurde 1933, 1969 und 1972 restauriert, wobei man 1972 die Wappentafel hinzugefügt hat.

Ähnliche Flachschnitzereien finden sich in den Zimmern der letzten Äbtissin der Zürcher Fraumünster-Abtei, Katharina von Zimmern (heute im Schweizerischen Landesmuseum Zürich), in Weisslingen, Dürnten, Mettmenstetten, Mönchaltorf, Lindau sowie im Berner Oberland.

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Schema der Schnitzdecke (Scan nach Jezler, Spätgotischer Kirchenbau ...).

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Das mittlere Schriftband mit der Hand Gottes in Chor-Nähe. Von hier aus ist das Programm zu lesen: "pax huic domui et omnibus habitan(ti)bus in ea ihs Maria 1511 / MINEN FRID SEND ICH US, ALLEN D(I)E SO WONEND IN MINEM HUS".

Die Dämonen und Tiere werden zum Chor hin von Christus-Symbolen - Phönix und Pelikan - abgelöst, die gejagten Hirsche fliehen zum Chor hin.

Die Randbilder - Fabelwesen - zeigen die umgebenden Chaosmächte, die gebändigt werden (vgl. Zillis GR).

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Das von den Vögeln attackierte Käuzchen / Eule stellt ebenfalls ein Christus-Symbol dar (vgl. von-Zimmern-Friese).

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Auch die Hirschjagd ist wohl auf den in der Welt verfolgten Gläubigen zu deuten, der zum Allerheiligsten hinflieht.

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Die Jagdszene im Detail.

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Die Grotesk-Szene der Affen, die den schlafenden Händler ausplündern, warnt vor der Hinterlist der bösen Welt, der mit Wachsamkeit zu begegnen ist (Weckrufe im NT, z.B. Eph 5).

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Fabelwesen in der NO-Ecke.

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Fabelwesen am mittleren N-Rand.

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Auch die Sakristeitür in der Chor-Nordwand wurde 1510 von Hans Iniger in gleicher Weise verziert. Ausserdem trägt sie eine später zugefügte griechisch-lateinische Inschrift: Bibelworte und ein Plautus-Zitat.

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Abschliessend noch einmal die Decke mit der 1972 eingefügten Wappentafel der alten kirchgenössigen Gemeinden in der Gesamtsicht: unten die Chorseite.