Das Windwerk regelt den gleichmässigen Luftstrom durch Magazinbälge etc.; vor Erfindung des elektrischen Gebläses mussten menschliche "Kalkanten" jeweils die Blasebälge gleichmäßig treten bzw. mit den Händen "pumpen" - vgl. Bild:

Blasebaelge Wettingen Lettnerorgel

Blasebalg-Anlage an der Lettner-Orgel der Klosterkirche Wettingen (Fa. Graf-Sursee 1995; I/10/mech.).

Die gekoppelte Konstruktion, die auch von einem Kalkanten von Hand bedient werden kann, ergibt einen organischeren, "atmenden Wind" - gegenüber dem mechanisch gleichförmigen der motorisch betriebenen Windwerke -, was von den Organisten besonders geschätzt wird.

Windlade Birmensdorf 1932 Metzler

Demgegenüber hier ein Bild des Wind-Magazins der (elektro)-pneumatischen Orgel in der Ref. Kirche Birmensdorf (Metzler 1932), das beim "Anlassen" der Orgel motorisch gefüllt wird. - Die Beschwerungssteine dienen zur Regulierung des konstanten Winddrucks. - Aber auch hier ist noch ein Kalkanten-Tritt vorgesehen.

Vom Magazinbalg strömt die Luft in die Windlade, die als Schleif- oder als Kegellade konstruiert sein kann:

Schleiflade: Alle Register des gleichen Tons stehen auf einer Kanzelle (Tonkanzelle), der Luftstrom wird durch horizontale "Schleifen" geregelt;

Kegellade: Jedes Register hat seine eigene Kanzelle (Registerkanzelle), jede Pfeife ihr eigenes Ventil.

Beide Bauformen haben ihre Vor- und Nachteile.

Bei pneumatischen Orgeln gibt es ausser dem Orgelwind, der die Pfeifen zum Klingen bringt, noch den "Spielwind", mit dem von der Klaviatur aus über ein kompliziertes Balg-, Röhren- und Ventilsystem die Register bzw. die einzelnen Pfeifen angesteuert werden.