Aberglaube:

"Wegen der Heiligkeit des beim Abendmahl gereichten Brotes und Weines gilt es für unheilsbringend, davon Krümel oder Tropfen zu verschütten, das katholische Abendmahl verzichtet sogar auf die Ausgabe des Weines, da zu leicht etwas danebengehen könnte.
Im Volksglauben gilt es für ausgemacht, dass die Teilnahme am Abendmahl gegen Epilepsie hilft, Säuglinge sollen schmerzloser ihre Zähne bekommen. Die gereichte Oblate nicht zu schlucken, sondern unzerkaut zu verwahren, gilt als Verfehlung, wer es dennoch wagt, der kann sich mit ihrer Hilfe eine Freikugel verschaffen, die niemals ihr Ziel verfehlen wird. Auch für verschiedene andere magische Zubereitungen bedarf es einer solchen Zutat, die allgemein auch als Glücksbringer gilt." (Aus: "Das Schwarze Netz") .


Zauberei: (s.o.)

"Stellvertretungs-Magie":
An der Hostie (= realer "Leib Christi") wird blasphemisch gehandelt (Zertreten, Stechen, Beschmutzen etc.), z.B. bei der "Schwarzen Messe":
 
Alles geschieht wie bei der kath. Messe, nur "umgekehrt", d.h. entweiht: "Priester" und "Kommunikanten" feiern die "Messe" als Orgie, die "Hostie" ist mit Blut gebacken, der "Altar" eine Jungfrau, das Kreuz umgekehrt etc.


"Hostienfrevel " und "Ritualmord":
Seit dem Mittelalter viel verbreitete antijudaistische Horror-Story, dass Juden ihre Passah-Mazzot mit dem Blut eines Christenkindes zubereiteten bzw. in gewandelte Hostien hineinstächen; Vorwand für Pogrome (z.B. 1479 in Passau !).

- (Die im Jahr 2002 verstorbene Salcia Landmann fasst es in ihren Kindheits-Erinnerungen in die bittere Anekdote:
Sie ass als Vierjährige (1906!) Mazzen, gab ihrem christlichen Freund davon; er: "Meine Eltern sagen: da habt Ihr Christenblut drin verbacken"; sie: "Warum isst du es dann?"; er: "es schmeckt so gut " ...).