Im Neuen Testament wird das Hochzeits-Bild aus dem AT z.B. in folgenden Texten aufgenommen:

Joh 3,
wo Johannes der Täufer von Jesus als dem Bräutigam und sich selbst als dem sich mitfreuenden Freund spricht.

Offb 22, " ... der Geist und die Braut sagen: Komm! ..."

Mt 25, im Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen.

Und in Joh 2 rettet Jesus mit dem Weinwunder schliesslich ein Hochzeitsfest (wenn dort auch das Interesse der Erzählung weniger der Hochzeit oder dem Brautpaar gilt, als vielmehr der "Offenbarung Seiner Herrlichkeit").

Explizit zur Ehe redet das Neue Testament z.B. in den folgenden Texten:

Mt 5, 27-32,
wo Jesus die humane Gesetzgebung des Alten Testaments ins Totale radikalisiert, um zu zeigen, dass der Mensch nicht von sich aus gerecht handeln kann.

Mk 10, 2-12,
wo er mit Hinweis auf 1 Mose 2 jede Ehescheidung für unmöglich erklärt, - ebenfalls eine Radikalisierung des realistischen alttestamentlichen Gesetzes, die dem Menschen seine Grenzen zeigt (und die später - in der Mt-Parallele - durch die sog. "Unzuchts-Klausel" gemildert wurde).

Mt 19, 10-12 fügt dafür die eschatologische (=auf die Endzeit bezogene) Bemerkung über die Ehelosigkeit ein (vgl. Paulus in 1 Kor 7), eine Kernstelle zur Begründung des Zölibats (der priesterlichen und klösterlichen Ehelosigkeit); - viel missbraucht, missverstanden und bekämpft -

In der neutestamentlichen Briefliteratur wird vielfach zur Ehe Stellung genommen, vor allem in mahnend-seelsorgerlicher Weise, so z.B.:

Eph 5, 21-33,
wo die Ehe als Abbild und Nachahmung des Verhältnisses Christus - Kirche gesehen wird; - eine Kernstelle der katholischen Auffassung von der Ehe als "Sakrament" - und wegen der Festlegung der patriarchalischen Ordnung heute umstritten und diskreditiert.

Braut und Bräutigam / Christus und die Kirche

"Braut und Bräutigam / Christus und die Kirche",
Fresco der Giotto-Schule aus dem 14. Jhd. in der Kirche von Stuls ob Bergün GR