Konfirmations-Urkunden bzw. ~Scheine und ~Sprüche
wurden seit Mitte 19. Jahrhundert mehr und mehr gebräuchlich; aufklärerisch als "Lebens-Sinnsprüche" und "Andenken"; zunächst sehr schlicht, teils kunstvoll verziert:

Papierschnitt, wie nebenstehendes "Billett" der Sophie Alder 1857; Originalgröße!

Heute meist von den KonfirmandInnen selbst ausgesucht, damit sie allenfalls eine innere Beziehung zu ihren Sprüchen (und Bildern) haben; inzwischen auch schon von modernster Technik besetzt.
Sprüche
Bilder

Billett

"Billett" der Sophie Alder 1857: innen der (unbiblische) Segenswunsch:

"Ja, er weiß alle Dinge, er weiß, wie ihr ihn lieb habet; aber er ist auch über alle Dinge und thut mehr, als wir bitten und verstehen können. - Das, meine Lieben, sei euer Trost und Euere Hoffnung, - das thue sich auch an euch kund in tausendfacher Frucht der Gerechtigkeit. Der Herr segne euch!"

Aber es gibt nach wie vor noch "konservative" Pfarrerinnen und Pfarrer - und auch entsprechende KonfirmandInnen -, die es als verbindende Bereicherung und wertvolle Erinnerung ansehen, wenn die Gruppe gemeinsam ein für sie besonders beziehungsvolles, vom Pfarrer / der Pfarrerin ausgesuchtes Bild zum jeweils individuell gewählten Konfirmations-Spruch bekommt.

Chr.Keller: Die Konfirmation, Gedanken zu einem kirchlichen Fest

(aus: Chr.Keller: Die Konfirmation, Gedanken zu einem kirchlichen Fest)

Und für manche ist noch im Altersheim der Konfirmations-Spruch eine wichtige Erinnerung, die in Ehren gehalten wird, und von der man annimmt, dass sie noch bei der Abdankung den Ausgangspunkt des Gedenkens bilden werde.