Dass das Fasnachts- bzw. Karnevals-Treiben bereits am 11.11. um 11:11 Uhr des Vorjahres beginnt, geht auf die früher übliche und eigentlich ebenso gebotene 40-tägige Fastenzeit vor Weihnachten zurück, von der sich mit der Adventszeit eine schwache Erinnerung erhalten hat.

Zu Martini (11.11., der Gedenktag des Heiligen) waren die Naturalgaben an die Obrigkeit abzuliefern, Lohnabhängige wurden entlöhnt, man schlachtete Gänse und feierte noch einmal tüchtig, ehe das Adventsfasten begann.

"Fastenmitte": fällt oft in die Nähe des 25.3., - das ist "Mariä Verkündigung" (gemäss Mt 1, 18-25 und Lk 1, 26-38: Empfängnis Jesu durch den Heiligen Geist; = 9 Monate vor dem 25.12.), das einzige katholisch-kirchliche Fest in der Fastenzeit; und natürlich in der Nähe der Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche (wie Weihnachten bei der Winter- und Johannis-Tag bei der Sommer-Sonnenwende; in der Nähe der Herbst-Tag-und-Nachtgleiche liegt nur - der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag).
Mt 1, 18-25
Lk 1, 26-38

Im Limmattal (Unterengstringen ZH, vgl. NZZ-Text) wird "Mittefasten" mit Holzfeuer, Böllerschiessen, Licht-bachab-Schicken und Böögg-Verbrennung heute wieder heftig und "heidnisch" gefeiert - aber auch mit feierlicher Neubürger-Aufnahme (vorbildlich!). - Ähnliches gibt es in der Innerschweiz (z.B. in Oberägeri ZG), wo am oder nach dem 3. Mittwoch nach Aschermittwoch die Holzstösse umtanzt werden - was ein alter Fruchtbarkeitszauber ist.