(Aus einer inzwischen verschwundenen slawischen griech.-katholischen Site, also römisch mit byzantinischer Liturgie, aber gut zur Klärung):

"Wir versuchen, die markantesten Unterschiede zwischen der byzantinischen und der lateinischen Liturgie kurz zusammen zu fassen.

Die grundlegenden Abweichungen sind:

verheiratete Priester (keine Zölibatpflicht), bedeutend längere Messen, bei denen alles gesungen wird und bei dem sich manches wiederholt;

strengere Fastenzeiten, häufige Bekreuzigungen und Verbeugungen.

Die Ostchristen haben im allgemeinen eine andere Anschauung des Menschen bezüglich seines Körpers, seiner Seele und seines Geistes.

Die Westchristen betrachten manchmal den menschlichen Körper als etwas Belastendes oder sogar Unreines.

Die Ostchristen bemühen sich, den ganzen Menschen in das geistliche Leben bzw. in das Gebet einzubinden.

So wie der Körper am Gebet der Seele teilnimmt, so betet die Seele in dem Körper.

Aus diesen Gründen resultiert das häufige Bekreuzigen, Verbeugen sowie das strenge Fasten.

An der Buße nimmt der ganze Mensch teil.

Ziel des Fastens ist die Einkehr, Genesung und Wandlung (Vergöttlichung)[!] des ganzen Menschen - auch des Körpers."

(Aus der site "www.orthodoxfrat.de"; Link oben):

"Die Fastenregeln der Kirche sind im Kapitel 32 und 33 des Typikons dargelegt.

Vollständiges Fasten, wie in den Grossen 40-tägigen Fasten vor dem Auferstehungsfest vorgesehen, bedeutet Abstinenz von Fleisch, Eiern, allen Milchprodukten, Fisch, Wein und Öl.

Der Speiseplan besteht also praktisch nur aus Gemüse, das ohne Öl zubereitet wird, Kartoffeln, Reis und Brot, wobei den Hülsenfrüchten (Erbsen, Bohnen jeder Art, Linsen) besondere Bedeutung zur ausgewogenen Ernährung zukommt.

An den Samstagen und Sonntagen dieser Fastenzeit ist laut Typikon zusätzlich Wein und Öl erlaubt, was die Zubereitung der Speisen erleichtert.

An einem besonderen Feiertag, wie zum Fest der Verkündigung an die Gottesmutter am 25. März, aber z.B. nicht am Sonntag der Orthodoxie!, sind auch Fischspeisen erlaubt.

Dabei ist jedoch immer zu bedenken, dass die Fasten keine Zwangsjacke darstellen, sondern eine Hilfe, die die Abhängigkeiten aufheben und uns auf das Gebet hin orientieren sollen.

Dazu gehört auch weitestgehender Verzicht auf "Zeitvertreib" und Unterhaltungsmedien.

Ernsthafte Bemühungen in der Überwindung persönlicher Schwächen sind notwendige Begleiter sinnvollen Fastens. Hingegen sollte bei gesundheitlichen Problemen wirklich nur Überflüssiges dem Fasten unterworfen werden.

Damit hier keine Willkür oder unheilsame Unsicherheit aufkommt, sollte man sich immer mit dem "Geistlichen Vater", zu dem ein jeder Christ für seinen Nächsten werden kann, absprechen!"