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Orgel & Gottesdienst: Meinung eines Kirchenmusikers

Gedanken eines Kirchenmusikers:

"Kirchenmusik – aber welche?

In diesem Artikel soll nicht die Rede davon sein, ob es dem Wesen des Gottesdienstes angemessen sei, sogenannte Popularnusik zu spielen und zu singen. Vielmehr geht es um die Frage, wie sich die Gemeindemitglieder und die Musiker gegenüber der «klassischen» Musik, die im 20. Jahrhundert entstanden ist, verhalten.

Bekanntlich ist die Zahl der neu entstandenen Werke in diesem Zeitraum so gross, dass sie auch von Fachpersonen nicht mehr überblickbar ist. Es gibt KirchgängerInnen, die begeistert auf diese Musik reagieren und es gibt solche sie sind in der Mehrzahl die sie kritisch bis ablehnend kommentieren; über die schweigende Mehrheit lässt sich nichts sagen.

Die Komponistinnen und Komponisten des 20. Jahrhunderts machen es uns oft nicht leicht. Aber muss denn, gerade im Gottesdienst, alles leicht daherkommen? Ist es angemessen, die Kriterien «es gefällt mir, es gefällt mit nicht» bei der Beurteilung dieser zeitgenössischen Musik anzuwenden?

Schöpferische Menschen reagieren meist mit erhöhter Sensibilität auf die Zeitumstände, auf den Zeitgeist. Im 20. Jahrhundert hat es Umstände gegeben, Erdbeben, Vulkanausbrüche (im übertragenen Sinne) derart gigantischen Ausmasses, wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte, und als Folge davon religiöse Erschütterungen in bisher nicht gekannten Dimensionen.

Welche Musik ist dieser Situation angemessen? Komponieren im Bachschen Stile mit der grandiosen Ordnung, die jener Musik eigen ist, von der die Menschen damals dachten, sie sei von Gott gegeben, ist in Anbetracht der völlig veränderten Lage nicht mehr möglich. Im Gegenteil es ist eine Musik entstanden, die in gewissem Sinne eine Entsprechung zur ungeheuren und ungeheuerlichen Komplexität unserer Welt darstellt. Und diese Musik kann folglich nicht einfach sein. Sich dieser schwierigen Situation zu stellen ist mit Anstrengung verbunden, aber doch wohl auch mit Bereicherung. In diesem Sinne soll die zeitgenössische Musik einen angemessenen Anteil im Gottesdienst haben."

Martin Huggel, Organist (KiBo-Küsnacht 8/02)




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