Himmelfahrt Mariens, Arosio TI (A. da Tradate, nach 1508)

Im Westen dagegen, wo das Fest ebenfalls seit dem 8. Jhd. und auch am 15. August gefeiert wird, bildete sich mehr und mehr die Lehrmeinung der sofortigen leiblichen Himmelfahrt Mariens heraus (assumptio corporis), - besonders unter dem Einfluss von Thomas von Aquin, Bonaventura und der Mystikerin Mechtild von Helfta im 13. Jhd.

Das prägte die westliche Ikonographie, wie in den beigefügten Bildern verschiedener Epochen zu sehen ist.

Oben: Arosio TI (A. da Tradate, nach 1508) - Assumptio in Blüten-Mandorla über dem offenen Grab. (Photo: tn)

Assumptio, U.Lorenzetti (italienisch, 14. Jhd.)

Ugolino Lorenzetti (italienisch, 14. Jhd.): die Assumptio-Madonna schon fast als Himmelskönigin.
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Assumptio, M.Cerezo (spanisch, 17. Jhd.):

Mateo Cerezo (spanisch, 17. Jhd.): auch hier blicken die Apostel staunend ins offene, blütengefüllte Grab (so die westliche Legende, - auch für Maria ein "leeres, duftendes Grab". Das wurde später zum Topos zahlloser Heiligenlegenden).

Dogmatisiert wurde die "Leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel" erst 1950 durch Pius XII - auf starken innerkirchlichen Druck hin und kraft der 1870 durch Pius IX dekretierten "Unfehlbarkeit des Papstes in Lehrdingen (ex cathedra)".
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